Kingsize Megaphone machen den Sound des Waldes hörbar
Eintauchen in die Akustik des Waldes. Möglich wird das mit einem ganz besonderen Raumkonzept in den Wäldern rund um Tallinn. Dort laden große Megaphone aus Holz zum Naturkonzert ein. Wie aus einem Projekt der Kunstakademie ein nationales Signature Piece wurde.
Dem Sound des Waldes zu lauschen ist die Idee hinter den Kingsize Megaphonen, einer Installation der Estnischen Kunstakademie in Tallinn. Die drei Megaphone mit einem Durchmesser von jeweils drei Metern sind ein Pavillon für Kontemplation, Ruhe und zur Wahrnehmung der Geräusche von Flora und Fauna. Genauso dienen sie aber auch als Veranstaltungsort oder Unterschlupf für Wanderer. Entwickelt wurde die Idee von Studierenden der Innenarchitektur unter der Leitung von Hannes Praks. „Die Megaphone sind in einem solchen Abstand und Winkel zueinander gestellt, dass in der Mitte der Installation die Geräusche aus allen Richtungen einen einzigartigen Surround-Effekt erzeugen,“ erläutert der Leiter des Fachbereiches. Begleitet wurde die Arbeit vom Architekturbüro b210 Architects.
Gut die Hälfte Estlands ist Waldgebiet „Das estnische Volk definiert sich mehrheitlich über die Landschaft, seine Identität hat tatsächlich topographischen Charakter,“ erklärt der beratend am Projekt beteiligte Semiotiker und Autor Valdur Mikita, „die architektonische Gestaltung trägt dazu bei, den Klangreichtum des Waldes und ebenso die Stille wahrzunehmen.“ Die hölzernen Megaphone verschmelzen zeitgenössisch architektonischen Raum mit wilder Natur: „Die Wurzeln unserer Kultur sind umrankt von Preiselbeeren und Rotstengelmoos.“ Die Installation vereint entspannt kulturhistorische Identität mit moderner Gestaltungssprache und Funktionalität mit sinnlichem Erleben. Zu finden ist dieser magische Ort im Waldgebiet des Pahni Nature Centers in der Nähe der estnisch-lettischen Grenze.
Fotos: www.artun.ee / Hannes Praks
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