Vitra Design Museum feiert Memphis

27.07.2021 | Kunst

Schrille Farben und wilde Muster kennzeichneten die Möbel- und Objektentwürfe der Memphis-Gruppe: Eine Truppe junger Architekten und Designer hatte sich Ende 1980 um den italienischen Architekten Ettore Sottsass gescharrt. Ziel war es, aus den Dogmen des Industriedesigns auszusteigen. Sie kreierten einen völlig neuen Look, in dem sich Popkultur, Werbeästhetik und Postmoderne zu einem wilden Mix verbanden.

Der Durchbruch kam 1982 als sich Karl Lagerfeld seine Wohnung in Monte Carlo mit Memphis Möbeln einrichten ließ. Wenig später – Mitte der 1980er Jahre – ließ die in Düsseldorf ansässige Modefirma Esprit ihr Headquarter im Memphis-Stil von Ettore Sottsass umgestalten. Es folgten Flagship-Stores und auf Modeshootings blitzten im Hintergrund knallbunte Fliesen und wilde Tupf-Ornamentik auf Teppichen und Wänden hervor. Die unbekümmerte Designsprache hatte Einfluss auf Mode und Interieur-Ästhetik bekommen und reflektierte den „alles-ist-möglich“-Lifestyle der 80er Jahre. Mitglieder der Gruppe waren u.a. Nathalie Du Pasquier, Michele De und Matteo Thun.

De Lucchis Stuhl „Reviera“ von 1981 in Pastellfarben oder der Stuhl „First“ von 1983 mit kugelförmigen Aufsätzen geben bereits einen Vorgeschmack auf seine spätere Serie experimenteller Haushaltsgeräte für Phillips. Matteo Thun entwickelt Store-Konzepte, Gebäude und Möbelserien. Er gilt als Wegbereiter der Nachhaltigkeit in der Architektur.

Mit der Ausstellung „Memphis. 40 Jahre Kitsch und Eleganz“ gibt das Vitra Design Museum anhand von Exponaten wie Möbeln, Leuchten, Schalen, Skizzen und Fotos Einblicke in die bunte Design-Welt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 23.01.2022.

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