Buchtipps: Kumas Werk und eine spannende Story über Holz
Mehr als nur lesen: zwei Bücher japanischer Architekten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine gelungene bildgewaltige Werk-Ausgabe des Ausnahmearchitekten Kengo Kuma sowie die inspirierend originelle Dokumentation deutscher Holzbaukunst aus Sicht japanischer Architekten.
Architektur-Vergnügen im XXL Format
Der Architekt, der Tokio ein neues architektonisches Gesicht gab: Kengo Kuma erschaffte anlässlich der Olympiade 2020 das neue Nationalstadion Yoyogi. Kein himmelstürmender Gigabau sondern einem den Proportionen der Menschen angepasstes Gebäude. Sein bevorzugter Baustoff sind Hölzer. Für das Stadion wurden Lerchen- und Zedernholz verarbeitet. Es stammt aus verschiedenen Regionen Japans, insbesondere aus Gebieten, die 2011 durch den Tsunami verwüstet wurden. Musik sei die Quelle seiner Inspiration, sagt Kuma und so sind auch seine Gebäude zu verstehen: „Ich begreife sie weniger als präzise umrissene Form, sondern als etwas Fließendes, Rhythmisches.“ Sein Anspruch ist der Respekt vor der Kultur und dem Umfeld des Ortes. In diesem Sinne wurden u.a. auch das V&A Dundee in Schottland mit ortsansässigen Handwerkern oder das China Academy of Arts Museum mit licht- und luftdurchlässigen Wänden aus entsorgten Dachziegeln gebaut.
In der nun im Taschen Verlag erschienen XXL-Monographie Kengo Kuma Complete Works 1988 – heute Kengo Kuma. Japanischer Visionär. TASCHEN Verlag mit rund 500 Fotos, Skizzen und Plänen bis hin zu aktuellen Projekten führt Kengo Kuma mit vielen persönlichen Erläuterungen auf 460 phantastischen Seiten durch sein Werk. Ein Augenschmaus! Herausgegeben von Philip Jodidio, erschienen ist das Buch in Deutsch, Englisch und Französisch. (ISBN 9783836575126)
Fotos Kengo Kuma keine BU
Fotos: Taschen Verlag
Preisgekrönt: Japanische Architekten dokumentieren deutschen Holzbau
Ein kleines japanisches Architekturbüro interessiert sich für den Umgang mit Holz in Europa und fängt an, in Deutschland zu recherchieren. Stößt dabei auf eine Architekturzeitschrift der Vorkriegszeit, ergründet während einer Recherchereise Gebäude jener Zeit, sucht Kontakt zu lokalen Architekten und dokumentiert alles in stimmungsvollen Bildern. Angereichert mit Skizzen, illustrierten Analysen, Essays über die Geschichte des Holzbaus und immer wieder unterhaltsamen Comics wird daraus gleichermaßen eine Kultur- wie Reisedokumentation. Auch der intensive fachliche Austausch per mail mit dem deutschen Architekten Jan Theissen vom Architekturbüro Amut findet Eingang in die 360 avantgardistisch gestalteten Buchseiten. Dieses inspirierende Zusammentreffen von haptischem Erlebnis und Wissenstransfer wurde mit dem DAM Architectural Book Award 2020 des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt DAM Online | Deutsches Architekturmuseum (dam-online.de) ausgezeichnet. Ein Kleinod!
Holz Bau – Timber Architecture in the Early Modern Period of Germany ist bei Gaden Books Tokio erschienen (ISBN 9784991145605). Herausgeber: Katsuya Fukushima, Hiroko Tominaga, Jin Motohashi, Rei Sawaki
Fotos Holz Bau keine BU
Fotos: Uwe Dettmar
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