Workspace mit Landscape-Appeal – Büroflächen der besonderen Art
Shibuya in Tokio – das ist die Kreuzung mit einer eigenen Fanpage und Webcam, um 7/24 das Treiben auf diesem durch sechs Zebrastreifen gekennzeichneten Knotenpunkt zu beobachten. Ein Hotspot, der auf die Must-see-Liste aller Globetrotter gehört. Die können nun auch in der Nachbarschaft einen Stopover einlegen. Denn – wie passend – in Shibuya hat ein neuer Co-Working-Space für digitale Nomaden eröffnet.
Organische Formsprache statt Schreibtisch und Raumteiler
Dahinter steht das japanische IT-Unternehmen Digital Garage Inc., das sich „die Gestaltung eines neuen Kontexts für eine nachhaltige Gesellschaft mit Hilfe von Technologie“ auf die Fahnen geschrieben hat. Das Unternehmen steht für datenbasierte Finanz- und Marketing Technologie und gilt in Japan als Vorreiter der Digitalisierung Der neue Co-Working-Space ist der Prototyp für weitere weltweite Bürostandorte.
Bürotische und Raumtrenner waren gestern: die Formsprache wird organisch. Verantwortlich für Konzept und Umsetzung war das norwegische Designbüro Snøhetta, das einen integrierten Ansatz aus Architektur, Landschaft, Kunst und digitalen Features verfolgt. Da Tokio wenig Raum für umgebende Gärten bietet, entwickelten die Architekten das Gestaltungskonzept aus der geografischen Idee des Superkontinenten Pangaea als konzeptioneller Ausgangspunkt. Jenem Urkontinent, aus dem vor 200 Millionen Jahren die heute bestehenden Kontinente hervorgingen. Er steht sinnbildlich für einen Ort, an dem geografische, politische und nationale Konstrukte kein Hindernis darstellen. Das Interieur Design zielt darauf ab, digitale Arbeit mit einer schöpferischen und interaktiven physischen Form zu vereinen.
Pinselstrich als Supermöbel
Raumbestimmend ist ein Möbelstück, dass in seiner Form an einen Pinselstrich erinnert. Es ist gleichzeitig Rezeption, Besprechungsraum, Telefonzentrale und Arbeitsplatz. Aus japanischem Zedernholz gearbeitet, verströmen die Möbel einen würzig-harzigen natürlichen Duft im Raum. Die Schränke sind aus dunklem Linoleum, die Wände haben Wolltextilfronten zur akustischen Dämmung. Von der Raumkuppel hängen 534 Glühbirnen in einer geschwungenen Linie, die verschiedene Deckenhöhen modelliert. Ziel war es, einen taktilen und sozialen Raum zu schaffen, der kulturüberschreitendes Miteinander ermöglicht und die digitale mit der physischen Welt verschmelzen lässt. Bei guter Sicht kann man übrigens einen Blick auf den Fuji am Horizont erhaschen.
Fotos: Nacasa & Partners
Live dabei – hier geht’s zur Shibuya Crossing:
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