Tokio: 60th Betonbau wird zu Creativspace
Eine offene Etage für Pflanzen, eine Küche, die zum öffentlichen Dayli mit fließenden Übergängen zu den Büroflächen wird: Wie zwei Architekturbüros aus Tokio einen spröden Betonbau zu ihrer Vision von Leben und Arbeiten umbauen. Ein fortlaufender Work in Process.
Eckhauslage im Gewerbegebiet – klingt nicht gerade nach einem idealen Ort für kreatives Schaffen. Und doch ist es genau das geworden: in Asakusabashi, einem Gewerbegebiet in Tokio. Die beiden Architekturbüros Teco und Unemori haben einen sechsstöckigen Betonbau aus den 1960er Jahren nach ihren Bedürfnissen umgestaltet. Gemeinsam haben sie sich gefragt, wie Zusammenkunft und Arbeiten in Zeiten von Corona organisiert werden kann. Welche Art von Arbeitsräumen funktioniert auch noch nach der Pandemie? Um zum bestmöglichen Ergebnis zu kommen, wurde ein interner Gestaltungswettbewerb zwischen den Büros veranstaltet.
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Mehr InformationenDurch die erdbebensicheren Vorkehrungen an der Immobilie und ihrer Lage waren bauliche Veränderungen kaum möglich. Neuerungen mussten sich also über eine durchdachte und originelle Innengestaltung zur Nutzung der Flächen ergeben. Zumal die Grundfläche begrenzt ist und jede Etage nur über einen Raum verfügt. Maxime war, dass die Mitarbeiter sich frei im ganzen Gebäude aufhalten können und die Nachbarschaft sowie das Geschehen im Viertel integriert werden. Es entstand ein Kosmos, der Teamarbeit, Ruhezonen und soziale Kontakte ermöglicht.
Barrierefrei direkt von der Straße in die Küche
Das Erdgeschoss wurde als offener Eckplatz konzipiert: Deckenhohe Fensterflügel lassen sich vollständig und barrierefrei zur Straße hin öffnen: Nun können alle aktiv an öffentlichen Veranstaltungen wie dem Torigoe-Schreinfest teilnehmen. Die Küche lässt sich mühelos zum Tagesrestaurant erweitern und der große Tisch ist neben Essplatz auch Besprechungsraum.
Weil breite Gehwege und Grünflächen in diesem Bezirk fehlen, haben die Architekten kurzerhand die Fenster des 2. Stocks herausgenommen, durch klarsichtige Kunststoffvorhänge ersetzt und den Boden gefliest. Pflanzen in großen Kübeln holen die Natur nach Innen und jede Wetterlage ist unmittelbar erlebbar: So wurde diese Ebene zum Garten – quasi zu einer Work-Biosphäre, die regelmäßig gepflegt werden will.
Darüber befinden sich die Büroräume der Architekturbüros. Vor den Fenstern sind Deckenregale für die Modelle angebracht. Das Licht wird sanft durch das weiße Papier gefiltert und die Grundfläche bleibt zur Nutzung als Arbeitsraum erhalten. Im oberen Stockwerk folgt eine mit Teppich ausgelegte und nur schuhlos betretbare Bibliothek. Niedrige Tische und Sitzkissen laden zu Recherchen oder einfach zur Kontemplation ein. Der Skywalk auf dem Dach des Hauses ist als Outdoor-Raum angelegt. Hier befinden sich auch die überdachten Toiletten.
Erschlossen werden die Etagen durch den innenliegenden Treppenkern. Die Mitarbeiter zirkulieren so durch das gesamte Gebäude und sammeln Erfahrungen in der Nutzung der Räume, was zu weiteren Gestaltungsideen führen soll. (sab)
Fotos/Video: Yurika Kono
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